Dank der Hilfe vieler langjähriger Spender und dank Spendeneinnahmen nach Vorträgen und Veröffentlichungen, aber auch aus Einkünften, die für impfärztliche Tätigkeit anfallen, kann EFI den bereits an die Haridwarer Partner übergebenen € 30.000.- (s.u.) nun noch einmal € 20.000.- folgen lassen. Neben dem schon angesprochenen Waisenhaus für die Kinder, die in Haridwar zurück gelassen oder abgelegt wurden und werden, sollen nach Ermessen des Vorstandes des dortigen Rotary Clubs unter Federführung von Rima und Rajiv Bhalla und in Absprache mit dem EFI-Vorstand Massnahmen finanziert werden, die in der sich gerade explosiv entwickelnden Corona-Katastrophe wenigstens ein bisschen Hilfe bringen können. Dazu zählt zunächst die Erweiterung einer bestehenden, aber jetzt zu kleinen Anlage zu Sauerstoff-Konzentration und Flaschenbefüllung. Das kleine Werk steht im Besitz eines Haridwarer Pharmazeuten, M. Chopra, der uns seit Jahren mit Medikamenten für unsere Einsätze versorgt hat und auch sonst ein sehr aktiver Förderer unserer Tätigkeit war – jetzt können wir umgekehrt seine Arbeit unterstützen.
Ein Teil der Mittel wird auch zur Unterstützung eines 200-Betten-Krankenhauses dienen, das einer der Freunde, Sandeep Jain, Chef einer bedeutenden Pharma-Firma, angesichts der Überlastung des örtlichen Gesundheitssystems kurzerhand gebaut und ausgerüstet hat.
Die politische Entscheidung, das im November geplante, dann aber auf April verschobene religiöse Kumbh Mela-Fest mit seinen Millionen von Pilgern und seinen Massenbädern im Ganges tatsächlich stattfinden zu lassen, hat wie leicht vorher zu sagen zweifellos einen erheblichen Anteil an der katastrophalen Infektionslage in Indien mit unzähligen Millionen Infizierter und schon jetzt sicher Millionen von Toten beigetragen (wer die Bedingungen in den Slums und in den ländlichen Gebieten Indiens kennt, weiss genau wie informierte Inder selbst, dass die offiziellen Zahlen meilenweit von der Realität entfernt sind; übrigen nicht nur in Indien). Verschärft wird das Leid der Betroffenen noch durch die Mukor-Mykose, eine Pilzinfektion, die ähnlich wie Noma, Tuberkulose und Lepra vor allem unterernährte und abwehrgeschwächte Menschen trifft. Ihre Häufigkeit hat sich in Indien während der Corona-Krise schon bis jetzt verzwanzigfacht.
An einer Infektionskrankheit mit Lungenbeteiligung zu sterben heisst ganz einfach zu ersticken, mit der qualvollste Tod, den man sich vorstellen kann. Unsere kleinen Sauerstoffkonzentratoren, die wir über die Jahre für die Op´s und das Mela-Hospital beschafft haben, leisten auch jetzt gute Dienste, aber im besten Fall kann damit einer Handvoll Erkrankten die schlimmste Luftnot gemildert werden. Deshalb ist die Verbesserung der Sauerstoff-Verfügbarkeit nicht nur eine notwendige, sondern vor allem eine extrem dringliche Aufgabe; ein Glück, dass es in Haridwar die entspechende Expertise und eben auch eine bereits bestehende Anlage gibt.
Unsere Freunde in Haridwar, namentlich die Familien Bhalla, Mehta, Panjwani, Aggarwal, Sharma, Garg und etliche andere, haben im Laufe der Pandemie unendlich viel Zeit und Mühe, aber auch eine erhebliche Menge an Geld in wohltätige Aktionen gesteckt. Der Beitrag von EFI ist vergleichsweise wirklich gering, aber er sollte ausserdem ja auch dazu dienen, den Freunden unsere Teilnahme und unseren Respekt für ihre soziale Arbeit und unsere Wertschätzung für den weniger glücklichen Teil der Bevölkerung zu zeigen.
Es wird mehr als nur ein paar Monate dauern, bis wir an einen regulären EFI-Interplast-Einsatz auch nur denken können. Bis dahin können EFI´s Bemühungen nur darauf abzielen, bei den von unseren erfahrenen Freunden an die Bedingungen angepassten Massnahmen materiell zu helfen und zu zeigen, dass uns das Schicksal der Menschen in Uttarkhand nicht gleichgültig ist.
Danke allen Spendern!