Februar 2022 – ein neues Projekt in Ostindien

Die Gruppe um Frau Dr. Barbara Dünzl, frisch berentetes neues Interplast-Ehrenmitglied ohne Anzeichen von Ruhestand, plant mit den langjährigen Partnern des Augustiner-Ordens die Errichtung eines kleinen Gesundheitspostens in einem der ferneren ostindischen Staaten, in Meghalaya.

Schwester Julia, mit der EFI auch schon im Bundesstaat Madhya Pradesh in den Orten Sendhwa und Kandhwa wiederholt zusammen gearbeitet hat (s. „Aktuelles“) und u.a. zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage, zur Beschaffung eines Krankenfahrzeugs, einer Anzahl von Rollstühlen, eines hochwertigen Ultraschallgerätes, diverser Op-Geräte und zuletzt im Rahmen der Covid-19-Pandemie einer Sauerstofferzeugungs-Einrichtung beitragen konnte, ist vom Orden mit diesem Projekt beauftragt worden und hat dazu Frau Dr. Dünzl ins Boot geholt.

 

 

Meghalaya ist einer der sog. „ostindischen“ Staaten, liegt also östlich des Flaschenhalses im Norden von Bangla Desh, der in den Köpfen vieler Inder das richtige Indien von den armen Verwandten drüben im Osten trennt. Meghalaya ist etwa so gross wie Hessen und hat gut 3 Millionen Einwohner; wie in den Nachbarstaaten Nagaland und Mizoram überwiegen die Christen, Naturreligionen sind so verbreitet wie der Hinduismus. Wenig bekannte Besonderheiten sind das in Meghalaya herrschende Matriarchat, das sich auf Abstammung, Namensgebung etc. bezieht, aber auch z.B. auf Landbesitz und Erbrecht. Bei nur etwa 20% Stadtbevölkerung und weit überwiegend selbstversorgender Landwirtschaft sind Standardzahlen wie BIP/Kopf nicht wirklich aussagekräftig. In der offiziellen Statistik liegt Meghalaya mit 1.400 US$ pro Kopf und Jahr auf dem 24. von 28 Rängen. Aus eigenem, wenn auch nicht mehr ganz aktuellem Eindruck schienen die Ostindienstaaten Assam, Arunajal Pradesh oder Nagaland nicht offensichtlich auch nur annähernd so arm wie Bihar, Madhya Pradesh oder Odisha im „richtigen“ Indien.

 

EFI hat die Bereitstellung von ca. € 15.000.- zugesagt und zum Teil schon an den projektführenden Orden überwiesen, um den Beginn der Bauarbeiten zu ermöglichen. Gut die Hälfte dieses Betrages wird in den nächsten Monaten in Form von projektgebundenen Spenden eingehen, wie seit Jahren zuverlässig aus eigenen bzw. im Regensburger Raum eingeworbenen Spenden von Barbara Dünzl. Viel Glück für die engagierte, erfahrene und diplomatische Sr. Julia!

 

Februar 2022 – weitere finanzielle Hilfe für Haridwar

Viele unserer treuen Spenderinnen und Spender haben auf die Berichte, die wir zum Jahresende versenden, positiv reagiert und für die Erweiterung unseres wichtigsten Projektes im nordindischen Haridwar mit weiteren Spenden abgestimmt. Vorläufig plant EFI nicht, an den Einsatzorten in Haridwar und Noida übliche Operationscamps abzuhalten, weil die Schwerpunkte gerade auch in Indien, wo im Moment eine sehr starke Omikron-Welle anläuft, auf anderen brennenden Problemen liegen – in den Berichten des vergangenen Jahres sind wir darauf eingegangen, die Befürchtungen haben sich leider bestätigt. EFI wird erst wieder in klassischer Interplast-Manier tätig werden, wenn die Partner vor Ort es für angezeigt und sinnvoll halten, einstweilen, und so haben wir das explizit vereinbart, ruhen die entsprechenden Planungen (obwohl sie in unser aller Hinterköpfen präsent sind und sich oft genug nach vorne drängen).

Aus den zusätzlichen Spenden haben wir letzte Woche erneut € 20.000.- überwiesen, bestimmt zum Betrieb des Waisenhauses und der angeschlossenen Schule und für den Unterhalt der Corona-Waisen. Von unseren örtlichen Freunden, vor allem Rima und Rajiv Bhalla, werden die Mittel (neben reichlich Mitteln aus ihrer und der privaten Schatulle vieler Rotarier-Freunde) bestmöglich und verantwortungsvoll eingesetzt. Darüber erreichen uns auch regelmässig Berichte. Es ist gut, solche Partner zu haben.

November 2021 – die Strassenkinder in Lunsar/Sierra Leone

Seit Jahren kümmert sich EFI-Mitglied Doris Sixt aus Ebersberg im Anschluss an das frühere EFI-Hauptprojekt  in Lunsar/Sierra Leone (s. unter „Hauptprojekte“) nicht nur als kompetente Laborchefin und -ausbilderin um die Mikrobiologie im St.-John-of-God-Krankenhaus in Lunsar, sondern auch „nebenher“ über eine kleine Gruppe vertrauter Partner um Waisenkinder, die ihre Eltern durch die Ebola-Endemie vor mittlerweile acht Jahren oder aus anderen Gründen verloren haben.

Westafrika ist natürlich genauso wenig wie irgendeine andere Weltregion von Covid-19 verschont geblieben und hat, wie jede andere Weltregion, neben den gesundheitlichen auch einschneidende wirtschaftliche und soziale Verwerfungen erfahren. Im Fokus der mit 2G-, 3G-, Konzertöffnungen und Wintersportsaison bzw. Impfnebenwirkungen und Freiheitsrechten stark ausgelasteten Mitteleuropäer stehen diese noch lange nicht überwundenen Bedrohungen nicht, von denen auch längerfristig Auswirkungen auf Armut, Alphabetismus, Bürgerkriege und Migrationszwang zu befürchten sind.

EFI konnte in den letzten Jahren für diese Waisenkinder, bei denen es neben Unterkunft und schulischer Ausbildung manchmal nur ganz einfach um die Beschaffung der Grundnahrungsmittel für den nächsten Tag geht (und nicht immer erfolgreich), fast € 20.000.- beisteuern, überwiegend aus von Frau Sixt zweckgebunden eingeworbenen Spenden. Zuletzt wurden einige Tausend Euro im November 21 persönlich überbracht und ihrer satzungsgemässen Verwendung zugeführt – danke, liebe Doris, für Deinen enormen persönlichen Einsatz in Zeiten mehr als hoher beruflicher Anspannung und erhöhter Schwierigkeit rundum!