Monat: Januar 2015
01.12.2014 – Besuch des Krankenhauses SKM in Kampot/Kambodsha
Kambodsha hat seit Ende des 2. Weltkrieges viele fremde Machthaber gesehen, darunter Frankreich, Japan, Grossbritannien und Vietnam. Es zählt nach den grauenvollen Ereignissen der letzten 25 Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit Bürgerkrieg, Gräueltaten unsäglichen Ausmasses, Bombardierung durch die USA, Besetzung („Befreiung“) durch vietnamesische Truppen und schliesslich Unabhängigkeit zu den ärmsten Ländern Asiens (pro-Kopf-GDP 2600 US$, Rang 183 von 228, etwa vergleichbar mit Sudan, Tschad oder Jemen), die Gesundheitsstrukturen sind – mit Ausnahme einer vom Ausland getragenen Pädiatrie – nicht ausreichend (Säuglingssterblichkeit 51/1000, Müttersterblichkeit 2,5/1000, Arztdichte 1 : 4000).
Im Süden des Landes, in der Stadt Kampot, errichtete die deutsche Sonja-Kill-Stiftung vor einigen Jahren ein grosses Krankenhaus mit Ausstattung und Baulichkeiten auf europäischem Niveau. Der Kinikbetrieb, soweit von operativer Tätigkeit die Rede ist, befindet sich im Aufbau, nach einem ersten Besuch durch ein in der Nähe tätiges, von EFI gefördertes Interplast-Team im Jahre 2013 wurde von Seiten der Klinileitung vorgeschlagen, doch gemeinsame operative Tätigkeiten in Angriff zu nehmen.
Ein kurzer Besuch im Herbst 2014 zeigte ein erstaunlich gepflegtes, gut ausgestattetes, bezüglich des Op´s jedoch noch nicht vollständig funktionsfähiges Haus, in dem durch die leitende Chirurgin derzeit Anstrengungen unternommen werden, eine Sterilisationseinheit und eine Gasversorgung des Operationstraktes voran zu treiben bzw. auf den Weg zu bringen. Ferner sollen chirurgisch tätige kambodshanische Ärzte und entsprechendes Pflegepersonal angeworben und ausgebildet werden.
Wir haben mit der Klinik vereinbart, dass nach Aufnhame eines geregelten Op-Betriebs Teams mit EFI-Unterstützung zusammen gestellt werden sollen, die am lokalen Bedarf orientiert Plastische Chirurgie, Allgemeinchirurgie, HNO-Eingriffe, Gynäkologie oder Augenheilkunde anbieten. Wir freuen uns auf den ersten Einsatz dort, sobald die Gegebenheiten sich entsprechend entwickelt haben.