März 2020 – ein spätes Weihnachten

Scheckübergabe „Kette der helfenden Hände“; von links Michael Acker, Chefredakteur der Ebersberger Zeitung; Hajo Schneck, EFI; Wolfgang Haller, Orthopädie für die Dritte Welt; Werner Miller, LIONS Club

Bei der gemeinsamen Weihnachtsaktion von Ebersberger Zeitung, LIONS Club Ebersberg und Rotary Club Ebersberg „Kette der helfenden Hände“, die seit mehreren Jahren Spenden für wechselnde Projekte sammelt, sind 2019 erstaunliche € 50.000.- zusammen gekommen.

Neben anderen örtlichen Organisationen mit dem Thema humanitäre Hilfe im Ausland (Orthopädie für die Dritte Welt, GloboLab, Ecuador-Hilfe, Verein Alem Katema) wurde EFI e.V. mit einer Summe von sage und schreibe € 10.000.- grosszügig bedacht. Plötzlich ist der Gedanke, den wegen Covid-19 kurzfristig abgesagten, aber natürlich bereits finanzierten Einsatz in Noida nicht mehr gänzlich unrealistisch – danke an alle Beteiligten, namentlich und stellvertretend Michael Acker von der Ebersberger Zeitung und Werner Miller vom LIONS Club!

März 2020 – Covid-19 verhindert einen EFI-Einsatz in Indien

Nur neun Tage vor Abflug mussten wir den lange geplanten jährlichen Einsatz in Noida/Indien (s. Hauptprojekte) absagen. Die von den verschiedenen Ländern schon angeordneten, noch erwogenen oder erst allmählich auf den Bildschirm geratenden Massnahmen, die der weltweiten Ausbreitung des neuen Corona-Virus entgegen wirken sollen (was von vielen Fachleuten für illusorisch gehalten wird), würden gegebenenfalls zu erheblichen Eingriffen in die Lebenssituation unserer Teammitglieder führen.

Man muss sich vergegenwärtigen, dass sich alle Teilnehmer die zwei Einsatzwochen nicht nur aus ihrem eigenen Urlaubs- und Freizeit-„Budget“ schneiden, sondern dass privates (Partner, Familie, Freunde) und berufliches Umfeld (Gemeinschaftspraxis, Kollegenschaft in der Klinik etc.) meistens sehr eng mit eingebunden sind, und all das in der Regel ganz eng auf Kante genäht.

Kindergarten- und Schulschliessungen während des Einsatzzeitraums würden diese privaten Netzwerke, die ja auch für die kommenden Jahre bzw. für andere Projekte noch zur Verfügung stehen sollen, beispielsweise erheblich gefährden, ebenso eine allfällige Quarantäne bei Rückkehr, und sei diese nur angeordnet, weil sich im selben Flugzeug andere Passagiere mit Covid-19 Infektion oder mit Fieber aus anderen Gründen befunden haben.

Bei unserem multinationalen Team (vertreten genetisch oder administrativ Deutschland, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz, Vietnam) wäre also organisatorischen Komplikationen Tür und Tor geöffnet gewesen; beispielsweise nahm die Zurückweisung von Reisenden aus Italien – auch wenn es nur der Pass suggeriert – in den letzten Tage zu, erstmals wurden auch generell Reisende aus Deutschland von der Einreise ausgeschlossen.

Die im Vorfeld entstandenen Kosten (vor allem Tickets und Visa-Gebühren, zusammen um die € 8.000.-) müssen leider verloren gegeben werden, die routinemässig, wenn nicht privat vorhanden, von EFI abgeschlossenen Reiserücktrittversicherungen bieten in diesem Fall keinen Schutz. Beschafftes Material und Medikamente werden wir für andere Einsatzorte, z.B.Haridwar im Herbst oder Noida im nächsten Jahr, aufbewahren. Kosten, die unseren verständnisvollen Gastgebern bereits entstanden sind, z.B. Hotelbuchung, Op-Miete etc., werden hoffentlich wenigstens teilweise gemildert werden können.

Wir hoffen auf einen halbwegs ungestörten Ablauf des Noida-Einsatzes im nächsten Jahr!