August 2023 – weitere Ausrüstung für die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen

Auch im noch jungen August konnte EFI für die mit den letzten Reserven um die Gesundheit der vom russischen Bomben- und Raketenkrieg verletzten Soldaten und Zivilpersonen kämpfenden Ärztinnen und Ärzte in den noch arbeitenden bzw. auch in den mobilen Kliniken der östlichen Ukraine erneut dringend benötigte und wichtige Ausrüstungsgegenstände besorgen und auf den Weg schicken. Es handelt sich um kleine, tragbare Pulsoximeter, also Geräte zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut (nicht der O2-Konzentration und auch nicht des O2-Gehalts, wie oft fälschlich zu lesen ist).

Diese Geräte zeigen an, wenn der Sauerstoff-Austausch zwischen Atemluft und arteriellem Blut gestört ist, sei es durch Verletzungen der Lunge (z.B. einen Lungenkollaps bei Schuss-,  Splitter- oder Überdruckverletzung des Brustkorbs durch Kugeln, Granatsplitter oder Explosionen), oder, was hoffentlich nicht geschehen wird, beim Einsatz von auf die Lunge wirkenden chemischen Kampfstoffen. Auch einige lebensbedrohliche Kreislaufprobleme lassen sich erkennen oder vermuten, zumal die Geräte die Pulsfrequenz ebenfalls ablesen lassen.

Ein solches POC-Pulsoximeter („point of care“, also dahin gebracht, wo es gebraucht wird) ist heute kleiner als eine Streichholzschachtel (wer kennt die noch?) und wiegt kaum etwas, meistens um die 60-80 Gramm. Mit LED-Technologie ausgestattet hält die verwendete Standard-Batterie mehrere Dutzend Stunden, das reicht für Hunderte von Einzelmessungen.

EFI hat 50 solche Geräte gekauft und über die gewohnten Wege in ein Krankenhaus in Frontnähe bringen lassen, von wo aus die Verteilung wie auch schon bei einer Reihe anderer Artikel über einen Freund und Fachkollegen nach seiner Einschärtzung erfolgen wird.

Das erste von mir persönlich benutzte Test-Pulsoximeter, es dürfte ca. 1980 gewesen sein, hatte damals die Grösse eines 50er-Jahre-Haushaltsradios, eine Genauigkeit von plusminus 5-10%, war extrem störanfällig, auf Netzstrom angewiesen und kostete ungefähr 25.000 DM. Die um ein Vielfaches genaueren Kleingeräte von heute (s. Abbildung) kosten in guter Qualität zwischen 25 und 75 Euro und gehören ganz selbstverständlich zum Tascheninhalt eines jeden Arztkittels wie der Kugelschreiber und die Taschenlampe.

Natürlich haben wir auch einige Hundert Batterien besorgt und beigefügt.

Ausser den Pulsoximetern konnten wir auch etliche weitere Larynxmasken zur Sicherung der Luftwege bei Bewusstlosen und währen der Anästhesie sowie einige Dutzend Spezialkanülen zur Durchführung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren beziehen, dazu die erforderlichen Medikamente. Erneut ist aufgefallen, dass auch nur etwas höhere Mengen solcher relativ einfachen und üblichen Materialien sofort zur Überforderung der Lager unserer Zwischenhändler führen – das laut Politik „beste Gesundheitssystem der Welt“ weist im Materialbereich immer mehr Lücken und Löcher auf, und nicht nur da.