14.12.2015 – EFI spendet Geräte für Lunsar in Sierra Leone

Im vor Ausbruch der Ebola-Epidemie als eines der EFI-Hauptprojekte geführte Krankenhaus in Lunsar / Sierra Leone hat mittlerweile über zwei Jahre keine operative Tätigkeit zugelassen, die zunächst mit viel Hoffnung entwickelte Zusammenarbeit hat unter Quarantäne, mehreren Todesfällen in der Mitarbeiterschaft und der im Vordergrund stehenden wirtschaftlichen Misere enorm gelitten.

Der befreundete Verein Globolab e.V. beginnt nun, die Trümmer der früher geschaffenen apparativen und personellen Ausstattung für die mikrobiologische Testung aufzusammeln und neu zusammenzufügen – gerne ist EFI damit im Rahmen seiner satzungsmässigen Möglichkeiten behilflich, diesmal mit der Aufrüstung zweier von Freunden gespendeter Computer und einer Digitalkamera aus EFI-Bestand zur Übermittlung von Kulturplatten-Bildern und anderen visuell darstellbaren Befunden. EFI wünscht Globolab e.V. um den Vorsitzenden Nils Niederstebruch und Labor-Spezialistin Doris Sixt Glück, Erfolg und weiterhin die bewundernswerte Ausdauer !

Aktuell (19-01-16) wurde aus Sierra Leone erneut ein Todesfall an Ebola gemeldet, und das nur wenige Stunden nach der Erklärung der WHO, Westafrika sei nun Ebola-frei. Nach der Meinung nicht weniger Experten hat sich das Virus nun auf den Weg gemacht, ein ständiger Begleiter der Menschen im Endemie-Gebiet zu werden, als abgeschwächter Erreger, der seinen Wirt am Leben lässt, zumindest nicht unmittelbar tötet. Mittelfristig wird sich in der Bevölkerung eine gewisse Immunität heraus bilden, langfristig wird diese Immunität ein Überlebensvorteil sein und genetisch weitergegeben werden. Das ist der übliche Verlauf viraler Krankheiten, z.B. von Masern, Röteln, Windpocken, Grippe, die alle am Beginn ihrer „Karriere“ akut Millionen von Menschen getötet und die Einwohner ganzer Kontinente massiv dezimiert bis ausgerottet haben; aber auch z.B. von HIV und anderen. Ähnlich wie beim Grippe-Virus (z.B. Geflügel) gibt es auch für Ebola ein tierisches Reservoir (jedenfalls Flughunde, evtl. auch Affen und andere), aus dem heraus mutierte Virus-Stämme auf den Menschen übergehen können. Solange die Armut in Westafrika, die in den letzten Jahren weiter zugenommen hat, die Einwohner zwingt, zum Überleben auch „bush meat“ zu nutzen, wird Ebola immer wieder auftreten, wie es das ja auch in der Vergangenheit oft genug getan hat. Viren, insbesondere solche, die rasch töten, benötigen zur Erhaltung eine bestimmte Mindest-Population, die früher nicht gegeben war. Durch die zunehmende Mobilität, die Zunahme der Bevölkerungsdichte und durch die Verfügbarkeit wenigstens gewisser Transportmittel ist diese Mindestpopulation 2014 offenbar erreicht worden; sie wird zweifellos bestehen bleiben.

07.12.2015 – EFI Piloteinsatz in Bir/Nordindien

Bir im Staat Himachal Pradesh, Indien

Bir im Staat Himachal Pradesh, Indien

Zusammen mit der Interplast-Sektion Bad Kreuznach reiste Hajo Schneck von EFI e.V. in den nordindischen Staat Himachal Pradesh am Fuss des Himalaya in den Ort Bir, wo sich neben Dharamsala eines der wichtigsten exiltibetischen Gebiete Indiens befindet (ca. 10.000 exiltibetische Einwohner, davon ca. 3.000 Mönche in mehreren Klöstern). Auf Initiative der dort schon seit Jahren tätigen, in Frankreich ansässigen Organisation „Art’Tibet ChamSem“ war angedacht worden, das von der tibetischen Exilregierung betriebene Health Centre vielleicht für die Interplast-typischen operativen Eingriffe in der tibetischen Gemeinde zu nutzen.

Bir liegt etwa auf einer Höhe mit Zypern, Djerba, New York oder San Francisco, ist aber wegen seiner Lage auf ca. 1500 m.ü.d.M., der Nähe zum „Dach der Welt“ und des grossen Abstandes zum Indischen Ozean um diese Jahreszeit sehr kühl (tags um die 10, nachts um die 3 Grad).

Vor Ort zeigte sich, dass vor den ersten sinnvollen Interplast-Aktivitäten noch einiges an Vorbereitungen zu treffen ist, insbesondere die Herstellung geeigneter Räumlichkeiten (Op, Aufwachraum, stationäre Patientenzimmer). Der französische Partner-Verein unternimmt alle denkbaren Anstrengungen, um diese baulichen Voraussetzungen herzustellen. Hingegen waren organisatorisches Potential, Kompetenz des Personals und logistische Unterstützung ausserordentlich gut – auch dies nicht zuletzt dank der Vorbereitung und Vermittlung durch „Art´Tibet ChamSem“, vertreten durch Anne Hofmann aus Les Plains im Hérault.

Angedacht und vor Ort auch noch auf den Weg gebracht wurde dabei nicht zuletzt die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit dem ebenfalls in Bir bestehenden, aber nicht primär für Exiltibeter bestimmten öffentlichen – indischen – Krankenhaus. Auch dieses PHC („primary health center“, mehr eine Ambulanz als eine Klinik) ist nicht ohne weitere Anstrengungen, Investitionen und Veränderungen geeignet, aber vorerst jedenfalls besser als die tibetische Einrichtung. Mit dem ärztlichen Leiter dieses PHC und dem Geschäftsführer des entsprechenden tibetischen wurden gemeinsame Vorgespräche geführt und eine weitere Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen angeregt.

Von der Interplast-Sektion Bad Kreuznach wurde ein Gerät für die Routine-Labordiagnostik für mehrere Tausend Euro zugesagt (was mittlerweile erfolgt ist), EFI steuerte bei

  • ein Messgerät für die Langzeit-Beobachtung der Zuckerkrankheit (von der in Indien aus genetischen Gründen ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung betroffen ist; ca. € 1.000.-),
  • einen Sauerstoffkonzentrator zur Behandlung akuter Atemnot-Zustände (bei hoher Luftverschmutzung durch PKW´s und Hausbrand; ca. € 500.-) sowie im Vorgriff auf spätere Op-Einsätze sowie
  • für das Governmental Hospital einen kleines Puls-Oximeter.
Eines der drei tibetisch-buddhistischen Klöster in Bir

Eines der drei tibetisch-buddhistischen Klöster in Bir

Und schließlich wurde eine der engagierten Schwestern des tibetischen PHC, welche sich für die Auswahl eventuell später zu operierender PatientInnen zur Verfügung gestellt hatte, mit einer kleinen Digitalkamera ausgestattet. So können die von ihr dokumentierten Krankheitsbilder über Internet der von der Sektion Bad Kreuznach mit der Projektleitung betrauten, erfahrenen Plastischen Chirurgin Dr. Petronela Monticelli-Mayer vorgestellt werden (die u.a. auch mit dem EFI-Team in Haridwar tätig gewesen ist).

Wenn sicher auch nicht in kurzer Zeit, so ist doch zu hoffen, dass das Projekt Bir in den nächsten Jahren Gestalt annehmen wird – ein Bedarf besteht ohne Zweifel, und EFI hat zugesagt, mit know how und finanzieller Hilfe mitzuwirken.

28.05.2015 – 15.000.- € vom Gymnasium Grafing

Noch immer steht das Spendenergebnis des Grafinger Sponsorenlaufs nicht genau fest (Pfingstferien sind nun mal heilig), aber der Stand gestern lag ganz knapp unter 15.000.- € – das ist wieder fantastisch und nur möglich geworden durch die kompetente, ausdauernde und, das muss immer wieder betont werden, freiwillige Arbeit des Arbeitskreises „Schule ohne Rassismus“ unter Leitung von Theresa Hogrefe. Vom Arbeitskreis möchte ich nur zwei Namen erwähnen, und zwar Salome Wahl und Magdalena Capelle – Euch beiden ein herzliches Dankeschön, stellvertretend auch für Euer ganzes Team!

19.05.2015 – wertvolle Gerätespende von smiths medical

Vertriebschef K. Künstler von smiths medical und Prof Dr Hajo Schneck vom Ebersberger Förderverein Interplast e.V.

Vertriebschef K. Künstler von smiths medical und Prof Dr Hajo Schneck vom Ebersberger Förderverein Interplast e.V.

Nicht zum ersten Mal unterstützt die Medizingeräte-Firma smith medical EFI e.V. mit ihren Produkten. Smiths medical, entstanden aus einer im Victorianischen England gegründeten Uhrmacher-Firma, ist heute auf dem medizinischen Sektor führend in Techniken wie apparative Infusion, Infusionserwärmung, Patientenüberwachung, Druckmessung, Atemwegssicherung und einigen weiteren Methoden der Notfallmedizin und Anästhesiologie; Sitz der Deutschlandzentrale war bis vor einigen Jahren Eglharting im Landkreis Ebersberg und ist jetzt Grasbrunn nur wenige Meter ausserhalb der Landkreisgrenzen.

Vertriebschef K. Künstler von smiths medical und Prof Dr Hajo Schneck vom Ebersberger Förderverein Interplast e.V. Vertriebschef Kai Künstler und Strategie-Chef Markus Jesinghausen überreichten an Prof. Schneck mehrere fabrikneue Pulsoximeter und Infusionswärme-Geräte, der Marktwert dürfte konservativ geschätzt einige Tausend Euro betragen – herzlichen Dank dafür im Namen der künftigen Nutzer und der Patienten, die davon in ihrer Sichrheit profitieren werden.

EFI plant, die Geräte an Einsatzorten zum Verbleib zu positionieren, die regelmässig von Teams angefahren werden und wo – Thema Infusionswärmer – langdauernde Operationen mit hohem Blutverlust durchgeführt werden. Trotz häufig tropischen Temperaturen sind Patienten mit Eingriffen nach ausgedehnten Verbrennungen, die oft mehrere Stunden dauern und eine wärmesparende Abdeckung nicht zulassen, durchaus von nicht ungefährlicher Auskühlung bedroht.

Vielen Dank an smiths medical und die Geschäftsführung !

27.03.2015 – das Gymnasium Grafing diesmal (fast) bei Schnee

Gymnasium Grafing Sponsorenlauf für EFI 2015

Gymnasium Grafing Sponsorenlauf für EFI 2015 (Foto: Stefan Rossmann)

Auch dieses Jahr waren die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Grafing nicht davon abzuhalten, in grosser Zahl (geschätzt 450) am Sponsorenlauf zugunsten von EFI e.V. teilzunehmen, obwohl die Aussentemperatur mit gerade einmal 6 Grad Celsius nicht besonders einladend war. Danke für die Motivationsleistung an Theresa Hogrefe und ihren von Salome Wahl organisierten Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus“.

Ein finanzielles Ergebnis steht noch nicht fest, dazu haben alle Beteiligten die Osterferien zu sehr verdient – exakte Zahlen werden nachgereicht. Aber gefühlsmässig wird auch heuer nicht viel fehlen, um einen kompletten Interplast-Einsatz nach Haridwar in Indien zu finanzieren, dessen Planung für Oktober 2015 schon angelaufen ist.

Danke an die Schulleitung um Herrn P. Schötz, an alle organisatorisch Beteiligten, an alle Aktiven und an alle Sponsoren!

01.12.2014 – Besuch des Krankenhauses SKM in Kampot/Kambodsha

Kambodsha hat seit Ende des 2. Weltkrieges viele fremde Machthaber gesehen, darunter Frankreich, Japan, Grossbritannien und Vietnam. Es zählt nach den grauenvollen Ereignissen der letzten 25 Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit Bürgerkrieg, Gräueltaten unsäglichen Ausmasses, Bombardierung durch die USA, Besetzung („Befreiung“) durch vietnamesische Truppen und schliesslich Unabhängigkeit zu den ärmsten Ländern Asiens (pro-Kopf-GDP 2600 US$, Rang 183 von 228, etwa vergleichbar mit Sudan, Tschad oder Jemen), die Gesundheitsstrukturen sind – mit Ausnahme einer vom Ausland getragenen Pädiatrie – nicht ausreichend (Säuglingssterblichkeit 51/1000, Müttersterblichkeit 2,5/1000, Arztdichte 1 : 4000).

Im Süden des Landes, in der Stadt Kampot, errichtete die deutsche Sonja-Kill-Stiftung vor einigen Jahren ein grosses Krankenhaus mit Ausstattung und Baulichkeiten auf europäischem Niveau. Der Kinikbetrieb, soweit von operativer Tätigkeit die Rede ist, befindet sich im Aufbau, nach einem ersten Besuch durch ein in der Nähe tätiges, von EFI gefördertes Interplast-Team im Jahre 2013 wurde von Seiten der Klinileitung vorgeschlagen, doch gemeinsame operative Tätigkeiten in Angriff zu nehmen.

Ein kurzer Besuch im Herbst 2014 zeigte ein erstaunlich gepflegtes, gut ausgestattetes, bezüglich des Op´s jedoch noch nicht vollständig funktionsfähiges Haus, in dem durch die leitende Chirurgin derzeit Anstrengungen unternommen werden, eine Sterilisationseinheit und eine Gasversorgung des Operationstraktes voran zu treiben bzw. auf den Weg zu bringen. Ferner sollen chirurgisch tätige kambodshanische Ärzte und entsprechendes Pflegepersonal angeworben und ausgebildet werden.

Wir haben mit der Klinik vereinbart, dass nach Aufnhame eines geregelten Op-Betriebs Teams mit EFI-Unterstützung zusammen gestellt werden sollen, die am lokalen Bedarf orientiert Plastische Chirurgie, Allgemeinchirurgie, HNO-Eingriffe, Gynäkologie oder Augenheilkunde anbieten. Wir freuen uns auf den ersten Einsatz dort, sobald die Gegebenheiten sich entsprechend entwickelt haben.

14.07.2014 – Das unglaubliche Gymnasium Grafing

Gymnasium Grafing spendet an Interplast: Paul Schötz (Gymn-Leiter), Magdalena Capelle,Dr. Hajo Schneck, Salome Wahl, Christian Wahl, Theresa Hogrefe (Klassleiterin)

Gymnasium Grafing spendet an Interplast: Paul Schötz (Gymn-Leiter), Magdalena Capelle, Prof Dr. Hajo Schneck, Salome Wahl, Christian Wahl, Theresa Hogrefe (Klassleiterin)

Und wieder hat das Gymnasium Grafing unter Federführung des Arbeitskreises „Schule ohne Rassismus“ mit Theresa Hogrefe und – als SchülervertreterInnen – Salome und Christian Wahl einen Sponsorenlauf zugunsten von EFI veranstaltet, routiniert zwar inzwischen im dreizehnten Jahr, aber wie immer mit einer unendlichen Anzahl von Arbeitsstunden für Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Und mit Engagement und Überzeugung und fast geräuschlos – danke dafür!

Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen liegen am 14. Juli trotz Schuljahrsende-Stress und gelegentlichen Wolkenbrüchen mehrere Tausend Kilometer, der von ihren Sponsoren aufgebrachte Spendenbatrag von über € 16.000.- (ja, sechzehntausend !!) wird einen kompletten Interplast-Einsatz im Oktober des Jahres finanzieren (mehr zu diesen Einsätzen in Haridwar/Indien im Menü-Punkt „Hauptprojekte“).

Herzlichen Dank im Namen von EFI e.V. an alle, die gelaufen sind, die LäuferInnen gesponsort haben, im Hinter- oder Vordergrund Organisationsarbeit geleistet haben und der Veranstaltung den „Schulleitungssegen“ erteilt haben!

20.06.2014 – Ebola in Sierra Leone

Schutzausrüstung bei Ansteckungsgefahr durch Ebola

Schutzausrüstung bei Ansteckungsgefahr durch Ebola

Wie in den westafrikanischen Nachbarstaaten Liberia und Guinea sind auch in Sierra Leone (s. EFI-Hauptprojekte) zahlreiche Fälle von Ebola aufgetreten, viel davon mit tödlichem Ausgang. Im Moment ist die Rede von einigen Hundert Infizierten und entsprechend einigen Hundert Toten, genaue Zahlen fehlen.

Der Verein GloboLab e.V., der sich mit Unterstützung von EFI seit Jahren bemüht, im Krankenhaus in Lunsar ein mikrobiologisches Labor einzurichten und das Laborpersonal auszubilden, hat auf einen Hilferuf aus der Klinik rasch und entschlossen reagiert und das Labor mit einer nennenswerten Anzahl (einigen Hundert) von Schutzausrüstungen ausgestattet. Diese sind in Westafrika derzeit praktisch nicht mehr erhältlich, und es ist nur zu verständlich, dass das medizinische Personal in den betroffenen Ländern ohne derartigen Schutz kaum bereit ist, sich Patienten auch nur zu nähern.

Die Meldungen, dass der Höhepunkt der Endemie überschritten sei, werden ihren Wahrheitsgehalt in den nächsten Wochen zu beweisen haben – Einsätze von chirurgischen Hilfsteams, wie sie EFI zusammen mit Interplast und ODW seit Jahren in der Gegend organisiert und fördert, kommen selbstverständlich derzeit nicht in Frage.

Januar 2014 – EFI trauert um Vorstandsmitglied Cristina Lorenz

Christina Lorenz + 30-12-2013

Christina Lorenz
+ 30-12-2013

In den letzten Stunden des Jahres 2013 ist nach langer, unvorstellbar tapfer ertragener Krankheit im Alter von gerade erst 48 Jahren Cristina Lorenz  verstorben. Als Mitgründerin des Vereins war sie nicht nur ununterbrochen als Schriftführerin im Vorstand tätig, sondern hat auch im Hintergrund, ganz wie es ihre Art war, den Charakter und die Ausrichtung unserer Tätigkeit wesentlich mit bestimmt.

Als erfahrene Anästhesieschwester, weitgereiste Weltbürgerin und überzeugte Humanistin hat sie über viele Jahre bei Interplast-Einsätzen in Asien, Afrika und Südamerika den Stil unserer Teams geprägt und uns oft genug gezeigt, was Einfühlsamkeit, Bescheidenheit und Menschenliebe bewirken können. Wir alle haben von ihr gelernt.

Nicht nur für EFI ist Cristinas Tod ein kaum zu ertragender Verlust. Wir, die wir ihre Freundinnen und Freunde gewesen sind, werden sie unendlich vermissen.

21.08.2013 – Rotary Regensburg und EFI spenden für Sendhwa

Madhya Pradesh in Indien: wirtschaftlich schwacher Bundestaat ohne Küste

Madhya Pradesh in Indien: wirtschaftlich schwacher Bundestaat ohne Küste

Auf Initiative der Regensburger Interplast-Gruppe um Dr. Barbara Dünzl, die regelmässig in Zentralindien aktiv ist, hat der Rotary Club Regensburg, vertreten durch seinen Präsidenten Prof.Dr. Michael Dowling, eine Spende in Höhe von € 1.000.- an EFI übersandt. Der Betrag ist zweckgebunden für die Unterstützung der Lepra-Fürsorge, welche die Augustinerinnen im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh betreiben, genauer gesagt in der Stadt Sendhwa und dem zugehörigen Distrikt.

Da es keine bessere Ausgangssituation für humanitäre Hilfe gibt als die eigene Kenntnis der Verhältnisse und Bedürfnisse vor Ort, die unmittelbare Bekanntschaft mit den tragenden (nicht immer leitenden) Personen und die regelmässige vor-Ort-Information über die Verwendung der eingesetzten Mittel, und da alle diese Voraussetzungen hier gegeben sind, hat sich der Vorstand von EFI entschlossen, auch eigene Mittel einzusetzen und die 1.000.- Euro vom RC Regensburg auf insgesamt € 4.000.- aufzustocken. Damit und mit weiteren Spenden, die aus dem Regensburger Raum noch angekündigt sind, ist die Basis für die Beschaffung eines geländegängigen Fahrzeugs gesichert, mit dem die weit auseinander liegenden und teils sehr schwer zu erreichenden Lepra-Kolonien versorgt werden können.

Madhya Pradesh ist einer der ärmsten Bundesstaaten Indiens, in Grösse und Bevölkerungszahl etwa mit Deutschland vergleichbar, aber mit einem pro-Kopf-Bruttosozialprodukt von nur ca. € 450.- (BRD: ca. € 40.000.-). Madhya Pradesh verfügt über etwa 50 Krankenhäuser (BRD: gut 2.000). Traurige Berühmtheit in Madhya Pradesh hat weltweit die Hauptstadt Bhopal erlangt, wo es 1984 zum bis heute schwersten Chemie-Unfall und neben Tschernobyl und Fukushima zur weltweit grössten Umweltkatastrophe kam.

Die Lepra („Aussatz“) ist eine chronische Infektionskrankheit, die sich nach grossen Anstrengungen und dank der Möglichkeit, sie mit Antibiotika zu behandeln, weltweit im Zurückgehen befindet. Jährlich kommt es „nur“ mehr zu ca. 250.000 Neuerkrankungen (Tuberkulose: 9.000.000, AIDS: knapp 3.000.000), die WHO hofft, Lepra in den nächsten Jahrzehnten ausrotten zu können. Von den weltweit ca. 5.000.000 Lepra-Kranken leben etwa zwei Drittel in Indien, in Europa tritt die Krankheit nur noch sporadisch auf. Entgegen der verbreiteten Meinung erfolgt die Ansteckung mit Lepra bei gesunden Menschen nur bei sehr intensivem, längerfristigem Kontakt.

Wir wünschen den Augustinerinnen in Sendhwa, allen voran Sr. Julia Osa, viel Kraft und Ausdauer bei ihrer wohltätigen Arbeit.