Zusammen mit der Interplast-Sektion Bad Kreuznach reiste Hajo Schneck von EFI e.V. in den nordindischen Staat Himachal Pradesh am Fuss des Himalaya in den Ort Bir, wo sich neben Dharamsala eines der wichtigsten exiltibetischen Gebiete Indiens befindet (ca. 10.000 exiltibetische Einwohner, davon ca. 3.000 Mönche in mehreren Klöstern). Auf Initiative der dort schon seit Jahren tätigen, in Frankreich ansässigen Organisation „Art’Tibet ChamSem“ war angedacht worden, das von der tibetischen Exilregierung betriebene Health Centre vielleicht für die Interplast-typischen operativen Eingriffe in der tibetischen Gemeinde zu nutzen.
Bir liegt etwa auf einer Höhe mit Zypern, Djerba, New York oder San Francisco, ist aber wegen seiner Lage auf ca. 1500 m.ü.d.M., der Nähe zum „Dach der Welt“ und des grossen Abstandes zum Indischen Ozean um diese Jahreszeit sehr kühl (tags um die 10, nachts um die 3 Grad).
Vor Ort zeigte sich, dass vor den ersten sinnvollen Interplast-Aktivitäten noch einiges an Vorbereitungen zu treffen ist, insbesondere die Herstellung geeigneter Räumlichkeiten (Op, Aufwachraum, stationäre Patientenzimmer). Der französische Partner-Verein unternimmt alle denkbaren Anstrengungen, um diese baulichen Voraussetzungen herzustellen. Hingegen waren organisatorisches Potential, Kompetenz des Personals und logistische Unterstützung ausserordentlich gut – auch dies nicht zuletzt dank der Vorbereitung und Vermittlung durch „Art´Tibet ChamSem“, vertreten durch Anne Hofmann aus Les Plains im Hérault.
Angedacht und vor Ort auch noch auf den Weg gebracht wurde dabei nicht zuletzt die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit dem ebenfalls in Bir bestehenden, aber nicht primär für Exiltibeter bestimmten öffentlichen – indischen – Krankenhaus. Auch dieses PHC („primary health center“, mehr eine Ambulanz als eine Klinik) ist nicht ohne weitere Anstrengungen, Investitionen und Veränderungen geeignet, aber vorerst jedenfalls besser als die tibetische Einrichtung. Mit dem ärztlichen Leiter dieses PHC und dem Geschäftsführer des entsprechenden tibetischen wurden gemeinsame Vorgespräche geführt und eine weitere Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen angeregt.
Von der Interplast-Sektion Bad Kreuznach wurde ein Gerät für die Routine-Labordiagnostik für mehrere Tausend Euro zugesagt (was mittlerweile erfolgt ist), EFI steuerte bei
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ein Messgerät für die Langzeit-Beobachtung der Zuckerkrankheit (von der in Indien aus genetischen Gründen ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung betroffen ist; ca. € 1.000.-),
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einen Sauerstoffkonzentrator zur Behandlung akuter Atemnot-Zustände (bei hoher Luftverschmutzung durch PKW´s und Hausbrand; ca. € 500.-) sowie im Vorgriff auf spätere Op-Einsätze sowie
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für das Governmental Hospital einen kleines Puls-Oximeter.
Und schließlich wurde eine der engagierten Schwestern des tibetischen PHC, welche sich für die Auswahl eventuell später zu operierender PatientInnen zur Verfügung gestellt hatte, mit einer kleinen Digitalkamera ausgestattet. So können die von ihr dokumentierten Krankheitsbilder über Internet der von der Sektion Bad Kreuznach mit der Projektleitung betrauten, erfahrenen Plastischen Chirurgin Dr. Petronela Monticelli-Mayer vorgestellt werden (die u.a. auch mit dem EFI-Team in Haridwar tätig gewesen ist).
Wenn sicher auch nicht in kurzer Zeit, so ist doch zu hoffen, dass das Projekt Bir in den nächsten Jahren Gestalt annehmen wird – ein Bedarf besteht ohne Zweifel, und EFI hat zugesagt, mit know how und finanzieller Hilfe mitzuwirken.