Im vor Ausbruch der Ebola-Epidemie als eines der EFI-Hauptprojekte geführte Krankenhaus in Lunsar / Sierra Leone hat mittlerweile über zwei Jahre keine operative Tätigkeit zugelassen, die zunächst mit viel Hoffnung entwickelte Zusammenarbeit hat unter Quarantäne, mehreren Todesfällen in der Mitarbeiterschaft und der im Vordergrund stehenden wirtschaftlichen Misere enorm gelitten.
Der befreundete Verein Globolab e.V. beginnt nun, die Trümmer der früher geschaffenen apparativen und personellen Ausstattung für die mikrobiologische Testung aufzusammeln und neu zusammenzufügen – gerne ist EFI damit im Rahmen seiner satzungsmässigen Möglichkeiten behilflich, diesmal mit der Aufrüstung zweier von Freunden gespendeter Computer und einer Digitalkamera aus EFI-Bestand zur Übermittlung von Kulturplatten-Bildern und anderen visuell darstellbaren Befunden. EFI wünscht Globolab e.V. um den Vorsitzenden Nils Niederstebruch und Labor-Spezialistin Doris Sixt Glück, Erfolg und weiterhin die bewundernswerte Ausdauer !
Aktuell (19-01-16) wurde aus Sierra Leone erneut ein Todesfall an Ebola gemeldet, und das nur wenige Stunden nach der Erklärung der WHO, Westafrika sei nun Ebola-frei. Nach der Meinung nicht weniger Experten hat sich das Virus nun auf den Weg gemacht, ein ständiger Begleiter der Menschen im Endemie-Gebiet zu werden, als abgeschwächter Erreger, der seinen Wirt am Leben lässt, zumindest nicht unmittelbar tötet. Mittelfristig wird sich in der Bevölkerung eine gewisse Immunität heraus bilden, langfristig wird diese Immunität ein Überlebensvorteil sein und genetisch weitergegeben werden. Das ist der übliche Verlauf viraler Krankheiten, z.B. von Masern, Röteln, Windpocken, Grippe, die alle am Beginn ihrer „Karriere“ akut Millionen von Menschen getötet und die Einwohner ganzer Kontinente massiv dezimiert bis ausgerottet haben; aber auch z.B. von HIV und anderen. Ähnlich wie beim Grippe-Virus (z.B. Geflügel) gibt es auch für Ebola ein tierisches Reservoir (jedenfalls Flughunde, evtl. auch Affen und andere), aus dem heraus mutierte Virus-Stämme auf den Menschen übergehen können. Solange die Armut in Westafrika, die in den letzten Jahren weiter zugenommen hat, die Einwohner zwingt, zum Überleben auch „bush meat“ zu nutzen, wird Ebola immer wieder auftreten, wie es das ja auch in der Vergangenheit oft genug getan hat. Viren, insbesondere solche, die rasch töten, benötigen zur Erhaltung eine bestimmte Mindest-Population, die früher nicht gegeben war. Durch die zunehmende Mobilität, die Zunahme der Bevölkerungsdichte und durch die Verfügbarkeit wenigstens gewisser Transportmittel ist diese Mindestpopulation 2014 offenbar erreicht worden; sie wird zweifellos bestehen bleiben.